Zwei Rennen, zwei Medaillen an nur einem Tag: Sven Schubert und Philipp Höfer haben bei den World Masters Games in Luodong/Taiwan unseren Deutschen Ruder-Club Hannover (DRC) glänzend vertreten. Zwischen dem 17. und 31. Mai versammelt das weltgrößte Breitensport-Multievent mehr als 25.000 Athlet*innen aus fast 100 Nationen in Taipeh und Umgebung – obwohl zahlreiche angemeldete Teilnehmende aus China letztlich nicht anreisen konnten, weil ihnen nach Medienberichten keine Ausreisegenehmigung erteilt wurde.
Gold im Zweier ohne
Im Zweier ohne Steuermann, Altersklasse B (36 bis 42 Jahre) gingen Schubert/Höfer selbstbewusst an den Start. Schon im Bahnverteilungsrennen setzten sie ein erstes Ausrufezeichen; im Finale legten sie nach und fuhren die schnellste Zweier-Zeit der gesamten Regatta. „Wir wussten, dass wir gut drauf sind, aber dass wir hier praktisch ein Solorennen fahren würden, überrascht selbst uns“, freute sich Bugmann Philipp Höfer (oben, r.) nach dem Zieldurchlauf – Gold für den DRC!
Silber im Vierer ohne
Nur Stunden später stiegen die beiden erneut ins Boot: Vierer ohne, Altersklasse C (43 – 49 J.) mit Hendrik Schlaab (Hannoverscher RC, oben: 2.v.l.) und Till Andreesen (RG Wiking Berlin, l.). Nach souveränem Vorlaufsieg jagte das Quartett im Finale Bug an Bug mit einer estnischen Crew über die 1.000 Meter. Erst auf den letzten 500 Metern zog Estland mit einem wuchtigen Zwischenspurt vorbei – Silber für Hannover/Berlin. „Die Jungs haben uns auf dem letzten Streckenviertel exakt dort erwischt, wo wir unser Tempo nicht mehr ganz erhöhen konnten“, analysierte Schlagmann Sven Schubert (oben, r. mit Mütze). Und: Hendrik Schlaab krönte seinen ganz persönlichen Auftritt zusätzlich mit Gold im Einer, Altersklasse D.
Perfekte Vorbereitung und starke Begleitung
Maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte Trainerin Linda Simon (RV Linden), die das Team in Hannover punktgenau auf beide Rennen vorbereitete. Vor Ort erhielten die Athleten zudem hervorragende Unterstützung durch Érica Schulze und Carolin Claus, die sich um Logistik und das mentale Wohl kümmerten.
Stadt im Games-Fieber
Taipeh präsentiert sich dieser Tage als buntes Sportfestival. LED-Wände, Metro-Stationen und Bubble-Tea-Shops zeigen überall das Maskottchen „Formosaurus“, Volunteers in leuchtenden Hemden winken und rufen „Welcome Masters!“. Die DRC-Athleten schwärmen von herzlicher Gastfreundschaft und einem Publikum, das selbst exotische Sportarten begeistert feiert.
Edelmetall im Gepäck
Mit Gold und Silber im Gepäck genießen die Athleten nun noch ein paar Tage das Flair Taiwans, bevor sie nach Deutschland zurückkehren. Anfang Juni werden sie sicher viel zu erzählen haben: von tropisch-feuchter Morgenluft, nächtlichen Dumpling-Banketts und dem Gefühl, Teil eines globalen Sportfests zu sein, das Grenzen überwindet – selbst wenn manche Regierungen neue errichten.
Grüße aus Luodong an die gesamte Clubfamilie!
Text und Fotos: Philipp Höfer