Steuerbord-Wende ist Nadelöhr bei Coastal Challenge

Die Live-Kameras der internationalen Sportmedien, die Objektive aller Sportfotograf*innen, die etwas auf sich halten, die gespitzten Edelfedern des weltweiten Sportjournalismus, ja, nicht weniger als die Augen dieser Welt hätten vergangenen Sonnabend auf das DRC-Gelände gerichtet sein müssen zur Premiere der DRC Coastal Challenge. Hätten. Denn was sich dort sportlich abspielte vor den begeisterten Zuschauenden, DRC-Präsident Julius Peschel, unserem Ehrenpräsidenten Gerd Weingardt, Ex-Trainerin Cathrin Boeckler und ihrem Sohn Valentin sowie vielen weiteren mehr oder minder verblüfften Mitgliedern, war an Nervenkitzel, Dynamik und Sommer-Spaß kaum zu überbieten. Neun Mitglieder stellten sich dem anspruchsvollen, nach einem aufwändigen Evaluierungsprozess unter Hinzuziehung namhafter Sportspsychologen von Petra Rangen entwickelten Parcours, der sportlich und spaßmäßig keine Herausforderung ausließ.

Der Wettkampf begann mit Tiefkniebeugen bis zum Steg. Dann mussten alle (nacheinander) in unserem Coastal-Einer „Isy“ eine Runde auf der Ihme drehen, zwei Bojen umkreuzen und vor der mit Liegenstühlen ausgerüsteten „Zuschauer*innentribüne“ am Ufer eine 360-Grad-Wende über die Backbord- und (Schreck, lass nach!) auch über die Steuerbordseite drehen.

Nach dem Anlegen ging es an Land weiter mit „Würmern“, eher einer Art raupenähnlichem, gesäßmuskelstärkenden Kriechgang, zweimal fünf Runden Hula-Hoop-Reifen schwingen in beide Richtungen, weitergelaufen wurde sogleich im beschwingten Kreuz-Seitgalopp „mit Hüftschwung“ bis zum Basketballkorb, in den alle aus ca. fünf Metern verwandeln mussten. Den Abschluss bildete eine erfrischende Wasserrutsche, rücklings mit möglichst hohem Tempo.

Im Teilnahmer*innenfeld war alles vorhanden, was Rang und im DRC Namen hat: Unser CFO Markus Peters vertrat den Vorstand. unser Alt-Internationaler Milan Dzambasevic und unsere BufDine Sina Stumpf den Leistungssport, Petra Rangen, Klaus Boje, Julien Roth, Bernd Dralle den erfahrenen Breitensport, Otto Held die Abteilung unfreiwilliger Slapstick & Comedy und last but not least sportelte Till Teichmann mit, als „Rising Star“, weil er erst seit April überhaupt im Ruderboot und im DRC dabei ist.

Als unabhängige, überparteiliche Schiedsrichterin wachte Fabienne Hesse auf strikteste Einhaltung der korrekten Bewegungsabläufe: Wer sich Fehler leistete, musste unter tosenden Anfeuerungsrufen des johlenden Publikums in die Strafrunde mit bis zu fünf „Burpees“, eine Art bauch- und erdnahe Hock-Streck-Sprünge mit maximaler Erschöpfungswirkung, die, ebenso wie die „Würmer“ nur von Bodenpflegeexpert*innen der Gebäudereinigungs-Branche erfunden worden sein können.

Bei den Haltungsnoten gab es auffällig viele Abzüge bei den „Würmern“ aufgrund nicht durchgedrückter Knie und auch beim Hula-Hoop wurde manchem/r Teilnehmer*in schon beim Zugucken schwindelig, während einem der unschuldige Ring doch auch leidtat. Denn auch ein Hula-Hoop-Ring unterliegt der Erdanziehungskraft.

Auf dem Wasser blieb es ohne unfreiwillige Badeeinlagen, aber bei den im Alltag raren und deshalb berüchtigten Steuerbordwenden mussten selbst erfahrene Ruderer zunächst innehalten, um den richtigen Bewegungsablauf für dieses Nadelöhr des Rudersports zu wählen.

Fazit: Es gab und gibt keinen schöneren Sommerspaß als die DRC Coastal Challenge, die im kommenden Jahr sicherlich eine Wiederholung finden wird! Alle, die sich noch nicht trauen, sollten mal in „Isy“ steigen, denn der Beach Sprint ist demnächst ja eine olympische Disziplin!

Glückliche Gesichter bei der Siegerehrung mit Medaille und Schaumwein: Gewinnerin Sina, Silbermedaillist Milan (l.) und auf Platz drei kämpfe sich Bernd.

Fotos: Cathrin Boeckler

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