Von Ole Peter
Der diesjährige Bundeswettbewerb (BW) fand vom 26. bis 29 Juni auf der Olympia-Regattstrecke von 1972 statt. Kurze Erklärung vorweg: Der BW funktioniert anders als klassische Junior*innne- und Senior*innenregatten. Über Landesentscheide qualifizieren sich je zwei Boote pro Bundesland für eine Bootsklasse. Diese starten dann auch sowohl für den Verein, als auch für die Ruderjugend des Bundeslandes beim BW. Es werden beim BW zwei Rennen gefahren. Zuerst eine Langstrecke über 3.000 Meter mit Wende, nach deren Ergebnisse die Kurzstrecken über 1.000 Meter gesetzt werden. Damit wir die Kinder aber nicht zu ruderspezifisch trainieren, findet zwischen den beiden Rennen noch ein so genannter Allgemeiner Sportwettkampf, kurz ASW, statt, der die allgemeinen sportlichen Fähigkeiten der Kinder prüfen soll. Auch wird jeder Lauf geehrt und bekommt sowohl einen Gold-, als auch eine Silbermedaille.
Gruppenfoto: Carlo, Felix, Emilia, Ole, Nele, Sina, Henry und Noah (v.l.n.r.)
Mit dabei waren um Trainer Ole und Bufdine Sina Leichtgewicht Carlo Schulz, der im Jungen-Einer (Altersklasse 14 Jahre). an den Start ging, Henry Janson, der bei den 13-jährigen Jungs im schweren Einer an den Start ging, Nele Jaritz und Anna Emilia Otte (Rufname Emila), die bei den 12/13-jährigen Mädchen im leichten Doppelzweier ruderten, und Felix Jannis Podworny, der mit Noah Scherenberg vom Ruderverein der Humboldtschule im schweren Doppelzweier der 13/14-jährigen Jungs and den Start ging.
Nach dem Erkunden der Strecke am Donnerstag mussten die Kinder beim Abendessen im Zelt der Ruderjugend Niedersachsen dieses vor dem Abflug während eines Gewittersturms schützen. All die Aufregung hat zumindest dafür gesorgt, dass die Kinder früh geschlafen haben und Energie für die 3.000 Meter mit Wende am Freitag getankt haben.
Als erstes ging es für Carlo (Foto oben mit Sina auf dem Weg) über die 3.000 Meter, hier konnte er einen Gegner hinter sich lassen und hat sich damit für den vierten gesetzten Lauf qualifiziert.
Felix (r.) und Noah (Foto oben) waren als nächstes dran und mussten sich leider nach einem doppelten Krebs nach der Wende mehr Booten als geplant geschlagen geben und haben sich ebenfalls für den vierten Lauf qualifiziert.
Für Nele startete der Freitag noch in Hannover, da sie bis Donnerstag auf einer Kulturfahrt in England war. Nach einem ausgefallenem ICE und einer verspäteten S-Bahn stieg sie um 12:30 Uhr am Bahnhof Oberschleißheim ins Auto, war um 12:40 Uhr an der Regattastrecke, um 12:45 Uhr auf der Waage, saß um 12:50 Uhr mit Emilia im Boot und startete um 12:55 Uhr. Die beiden haben sich davon aber nicht stressen lassen und sind souverän in den zweiten gesetzten Lauf gefahren.
Bei Henrys Rennen kam wieder eine Regenfront über die Strecke gefegt, welche ihn aus dem Konzept gebracht hat und ihn das Feld von hinten hat absichern lassen.
Der ASW am Samstag fand unter extremer Hitze statt, sodass das medizinische Personal leider im Halbstunden-Takt Kinder wegen hitzebedingter Ausfälle notfallversorgen musste. Ein Trend, der am Sonntag bei der Bundesregatta über 1.000-Meter-Strecke leider noch stärker wurde.
Am Sonntag ging es zuerst für Henry über die 1.000 Meter. Hier konnte er trotz eines starken Rennens seine Position vom Freitag nicht verändern. Als nächstes ging es für Nele und Emilia aufs Wasser. Die beiden schafften mit einem starken Rennen viel Wasser zwischen dem dritten Boot und sich selber und sicherten sich damit die Silbermedaille im zweiten Lauf.
Emilia und Nele mit Medaillen (v.l.)
Auf eine Medaille hatten auch Noah und Felix geschielt. Die beiden endspurtstarken Jungs fuhren auch ein starkes und spannendes Rennen. Platz 1 und Platz 4 waren nur 1,5 Sekunden auseinander. Auf den letzten Schlägen konnte aber das zweite niedersächsische Boot aus Hannoversch Münden seinen Bugball auf die Silberposition halten und Felix und Noah damit auf den 3. Platz stellen, für den es beim BW leider keine Medaille gibt. Carlo hat über seine 1.000 Meter gezeigt, dass er die 3.000-Meter-Strecke nicht nur mehr mag, sondern sie ihm auch mehr liegen, da er sich hier leider dem Boot aus Hessen, dass er über die 3.000 Meter noch hinter sich lassen konnte, geschlagen geben musste.
Nachdem am Montag die Boote wieder am HRC aufgeriggert und zum DRC rübergerudert wurden, verabschieden sich die Kinder und Trainer*innen für ein paar Wochen in eine Trainingspause und starten in der Mitte der Ferien wieder mit dem Rudern.