Carlotta bei der WM in Sarasota: Unsere Senkrechtstarterin


Vor sieben Jahren kam Carlotta Nwajide als Schülerruderin von der Humboldtschule zum DRC. Ab Sonntag sind Carlotta und Julia Leiding (Rostock, r.) der deutsche Doppelzweier bei der WM in Sarasota/Florida. Dazwischen liegen viel Schweiß und Training. Und so viel sei verraten: Die Beiden sind wahrscheinlich die absoluten Angstgegnerinnen der meisten ihrer 14 Konkurrenz-Boote im WM-Starterfeld. Denn das Duo ist – wie man so schön sagt – ein „unbeschriebenes Blatt“ auf der internationalen Bühne in der offenen Altersklasse. Zwei Talente, die für ihre Gegnerinnen schwer einzuschätzen sind in einem Teilnehmerinnen-Feld, das mit erfahrenen WM- und Olympia-Ruderinnen der anderen Nationen nur so gespickt ist. Carlotta und Julia sind nicht nur die Newcomer im deutschen Team mit 22 und 23 Jahren Lebensalter. Sie sind das, was man in den USA wohl auch mit „Greenhorn“ umschreiben würde. Mutig und kein bisschen verwegen. Ein vierter Platz bei der diesjährigen EM im Mai steht auf ihrer Habenseite und der Versuch, im EM-Finalrennen die Gegenerinnen mit einem Blitz-Startspurt zu überrumpeln. Das ging am Ende knapp daneben, weil nach 1.500 Meter die Kräfte verbraucht waren, aber „es war aber einen Versuch wert“, sagte Carlotta selbstbewusst. Vor fünf Jahren saßen sie und Julia schon einmal gemeinsam in einem Doppelzweier: Bei der U19-WM im bulgarischen Plovdiv holten die Beiden damals Bronze bei der U19-WM. Aber das ist wie gesagt fünf Jahre her. In der U23-Altersklasse gewann Carlotta vergangene Saison immerhin WM-Bronze im Einer in Rotterdam. Und dann kam nathlos der Senkrechtstart in die A-Nationalmannschaft dieses Jahr. „Wir werden bei der WM alles geben“, kündigt Carlotta an. „Wenn wir das A-Finale nicht erreichen, ist das kein Weltuntergang.“
Wenn das Duo in Sarasota das A-Finale erreicht, wäre das eine Sensation in den Augen vieler Beobachter. Carlottas Heimtrainer Thorsten Zimmer hält das nicht für ausgeschlossen: „Carlotta und Julia können enorm schnell starten, sind aber auf die lange Distanz noch nicht ganz stabil. Über die Saison hinweg haben sie ihre Fahigkeiten auf dem Streckenschlag aber schon optimiert. Ich hoffe, dass sie das hohe Tempo bei der WM noch weitere 500 Meter aufrecht erhalten können“, so Thorsten.
Montag rudern Carlotta und Julia auf der WM-Strecke im Nathan Benderson Park ihren Vorlauf, Mittwoch ist Hoffnungslauftag, Freitag stehen die Halbfinals an und wenn es für die Beiden ins B- oder A-Finale geht, müssen sie auch Sonntag noch mal rudern. Hoffentlich!
Wir drücken Carlotta und Julia die Daumen und wünschen eine erfolgreiche WM in Sarasota!
(Foto: DRV/Schwier)

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