Thrombose! Saison-Aus für unsere Europameisterin Carlotta

Der Schock über diese Nachricht sitzt tief bei unserer Carlotta Nwajide, aber auch bei allen unseren Leistungssportlerinnen und -sportlern und bei unseren Trainern: Bei Carlotta wurde eine Thrombose, ein gefährliches Blutgerinnsel, in der rechten Wade festgestellt. Diese Diagnose bedeutet für unsere diesjährige Europameisterin das vorzeitige Aus der Rudersaison 2019. „Ich bin enttäuscht und traurig, die Saison vorzeitig beenden zu müssen“, so Carlotta, die nun unverreichteter Dinge zusehen muss, wie ihre Team-Kolleginnen heute ins WM-Vorbereitungstrainingslager nach Weißensee/Österreich starten. „Das ist sehr bitter für Carlotta und ein herber Rückschlag für ihren Traum von Olympia 2020“, sagt ihr Heimtrainer Thorsten Zimmer, der sich zwischenzeitlich „sehr große Sorgen“ um Carlottas Gesundheit gemacht hat.

Sofortiges Trainingsverbot
Das Drama um unsere 24-jährige Ausnahmeathletin begann unmittelbar nach dem Welt-Cup-Finale in Rotterdam vergangenen Sonntag. Carlotta bemerkte zunächst leichte Schmerzen in der Wade. „Nach einem so anstrengenden Wettkampf zunächst nichts ungewöhnliches. Ich dachte: irgendwas Muskuläres“, so die bisherige Schlagfrau des deutschen Doppelzweiers. Aber die Schmerzen wurden stärker. Am Dienstagabend begab sich Carlotta am Skull-Trainingsstützpunkt des DRV in Berlin ins Krankenhaus zur Untersuchung. Es folgte die niederschmetternde Diagnose der Ärzte: Thrombose! Das bedeuet für Carlotta sofortiges, absolutes Trainingsverbot und über viele Wochen die Einnahme Blut verdünnender Medikamente. Eine Vorbereitung auf die WM, die am 25. August in Linz/Österreich beginnt, ist damit nicht mehr möglich, der WM-Start ausgeschlossen.

Olympia-Qualifikation in Gefahr
„Eine WM-Medaille war mein Ziel für dieses Jahr, und wir waren auf einem guten Weg dorthin“, so Carlotta. Gemeinsam mit Leonie Menzel (Düsseldorf) war Carlotta Anfang Juni in Luzern zum EM-Gold im Doppelzweier gerudert. Beim Weltcup in Rotterdam erkämpften sich das Duo trotz eines heftigen Wellenschlags kurz nach dem Start noch auf Platz fünf vor. Alle diese Ergebnisse rücken nun in den Hintergrund, denn die Teilnahme an der WM war Carlottas erklärtes Saisonziel. Denn bei der WM qualifizieren die Ruderverbände bereits ihre Boote für die Olympischen Spiele 2020. Nicht die konkreten Besatzungen entscheiden sich dabei, sondern ob die jeweiligen Verbände überhaupt Teams in den einzelnen Bootsgattungen in Tokio an den Start bringen können. Im Doppelzweier hätte Platz elf gereicht, um dem Deutschen Ruderverband einen Startplatz bei den Spielen in Japans Hauptstadt im Sommer 2020 zu sichern. Diese Aufgabe kann Carlotta nun nicht mehr übernehmen. Für sie steigt die bisherige Ersatzfrau Pia Greiten (Osnabrück) zu Menzel in den Doppelzweier.

Carlotta will weiter kämpfen
Carlotta blickt trotz dieses Rückschlages optimistisch nach vorne: „Olympia in Tokio 2020 ist und bleibt mein Ziel. Aber jetzt muss ich erstmal wieder komplett gesund werden“, sagt sie. Im Herbst will sie wieder angreifen, hofft nach WM-Silber 2018 im Doppelvierer und dem diesjährigen EM-Titel im Doppelzweier weiterhin auf ihre Chance im Frauen-Skull-Team. „Mit mir ist auf jeden Fall wieder zu rechnen“, kündigt Carlotta an. Bei der WM in Linz im August werden unsere DRC-Farben weiterhin vertreten sein durch Frauke Hundeling, die mit dem Achter dort startet.
Die DRC-Clubfamilie wünscht unserer Carlotta gute, rasche und vollständige Genesung! Wir drücken Dir, Carlotta, fest die Daumen, dass Dein Olympia-Traum trotz aller Widrigkeiten dennoch wahr wird!

Jubel über EM-Gold in Luzern vor knapp zwei Monaten: Carlotta Nwajide (l.) und Leonie Menzel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert