Frauke Hundeling legt sich in die Riemen

Umstieg von Skull-Boot zum Riemen-Rudern: Unsere Frauke Hundeling wechselt die Disziplin. Bei der nächsten Weltcup-Regatta in Poznan (Polen) vom 21. bis 23. Juni wird die 23-Jährige im deutschen Frauen-Achter an den Start gehen. Und das wird gleich eine Doppel-Premiere. Für Frauke ist es der erste Start in einem Riemen-Boot bei einem Weltcup überhaupt und erstmals seit drei Jahren startet überhaupt wieder ein Großboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) in dieser Klasse.
Hintergründe für Fraukes Wechsel zum Riemen-Rudern: Nach dem erfolgreichen Abschneiden der deutschen Skull-Boote bei der EM vor zehn Tagen in Luzern mit zweimal Gold im Doppelvierer und Doppelzweier unter anderem mit unserer Carlotta Nwajide steht nach den Vorstellungen der Bundestrainer offensichtlich das Skull-Team in Hinblick auf die WM im August in Linz (Österreich) fest. Und Frauke fand offensichtlich dafür keine Berücksichtigung mehr.
Ob der Frauen-Achter nach Poznan auch beim Weltcup-Finale in Rotterdam Mitte Juli, dem letzten Test vor dem WM, und später dann auch bei den Welttitelkämpfen an der Donau zum Einsatz kommt, ist noch völlig offen. Der weitere Saisonverlauf für das Riemen-Team, so ist vom DRV zu hören, hänge wesentlich von den Resultaten des Weltcups in Poznan ab. Für die dortige Regatta haben acht Nationen ihre Achter gemeldet, darunter neben den Deutschen, die Boote aus USA, Kanada, Australien und China.
Erst seit wenigen Tagen trainiert das Team um Frauke den Achter in der Weltcup-Startformation. Zuvor hatte Frauke gelegentlich schon in Riemen-Booten mittrainiert. Vergangenen Oktober startete sie beim „Head of The Charles River Race“ im US-amerikanischen Boston im Achter. Die Weltcup-Rennen in Poznan könnten angesichts des stark besetzten Meldefeldes also gleich ein knallharter Lackmustest dafür sein, wo ein ein deutsches Frauen-Großboot im internationalen Vergleich überhaupt steht. Ein großes Fragezeichen, nach dem sich der DRV in den vergangenen Jahren in dieser Bootsklasse sehr rar machte und der Frauen-Riemen-Bereich bis auf wenige Ausnahmen seit 2008 kaum nennenswerte internationale Meriten mehr sammeln konnte. Spekuliert wird, dass der DRV wie schon bei den europäischen Titelkämpfen jüngst in Luzern nur mit einem kleinen Aufgebot, nämlich nur mit einem Zweier und einem Vierer, an der WM in Linz teilnehmen wird.

Carlotta wieder im Duett mit Leonie Menzel
Nach dem EM-Titelgewinn im Doppelzweier wird Carlotta gemeinsam mit der Düsseldorferin Leonie Menzel beim Weltcup in Poznan erneut in dieser Bootsklasse an den Start gehen. In Hannovers polnischer Partnerstadt werden 22 Doppelzweier an den Startpontons anlegen. Neben den Teams der Übersee-Nationen USA, Kanada, Australien, Neuseeland und China geht ein zweites deutsches Boot an den Start: Mit Pia Greiten (Osnabrück) und Daniela Schultze (Potsdam) lässt der DRV die beiden deutschen EM-Ersatzfrauen gegen das Duo Nawajide/Menzel antreten.

(Foto: DRV/Schwier/Archiv)

 

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