Mehrgenerationenfahrt auf Elbe und Havel – ein Bericht von Oliver Puncken

Am letzten Freitag im September ging es los zur vermutlich letzten großen Breistensport-Wanderfahrt des Jahres. Zunächst ging es mit dem DRC-Bulli nach Tangermünde an der Elbe. Dort angekommen wurden im erfrischenden Nieselregen die drei Boote abgeladen und aufgeriggert. Als es aufklarte machten wir uns zunächst auf den Weg zur Stadtbesichtigung mit „Stadtführer Archie“. Von der historischen Hanse- und Kaiserstadt sind große Teile der historischen Stadtmauer erhalten und auch an den teilweise sanierten Fachwerkhäusern konnten wir uns kaum sattsehen. Nicht umsonst spricht hier so mancher Besucher von Deutschlands schönster Kleinstadt.

Nach einem kräftigen Kaffee aus der örtlichen Rösterei und der Beschaffung noch fehlender Marschverpflegung waren wir zu allen Schandtaten bereit. Der extrem niedrige Wasserstand hätte uns wohl einige Mühe beim Einsetzen der Boote gemacht, doch im Tangermünder Ruderclub hatte man sich in diesem Jahr mit der Situation arrangiert und stand mit Rat und Tat zur Seite. Trotzdem: Die Schleusen blieben außer Betrieb, so dass die Organisatoren Gerdchen und Bernd auch in den folgenden Tagen mit erheblichem Improvisationstalent aufwarten mussten, was die Streckenplanung betraf. Am ersten Tag wurde also elbabwärts gerudert. Das Quartier für die nächsten beiden Tage lag in Havelberg und so fuhr Archie dankenswerter Weise Bus, Gepäck und Trailer neben den Ruderbooten her nach Sandau. Da der Verbindungskanal zur Havel wegen Niedrigwassers für uns nicht passierbar war, wurden die Boote in der Nähe einer für die Gegend typischen Gierseilfähre aus dem Wasser gezogen, noch einmal abgeriggert und nach Havelberg gefahren. Dort ließen wir es uns nach Bezug der von der "Ruderriege Havelberg" zur Verfügung gestellten Bungalows abends bei Bier und Grillgut gut gehen.

Das ausgiebige Frühstück am nächsten Tag wurde gegen einen fast vernachlässigbaren Obulus in ehrenamtlicher Arbeit von Mitgliedern der Ruderriege Havelberg bereitet und das reichhaltige Buffet sollte auch für die Tagesverpflegung ausreichen. „Nur 14km bis Strodehne ? Ist ja lächerlich!“  tönte da noch der eine oder andere DRC-ler, bis er auf der malerischen Havel gegen Wind und Wellen ankämpfen musste. Trotzdem: Der ausgiebige Regen-Sturm-Mix tobte erst, als wir die schützende Kneipe vor Ort bereits erreicht hatten und endete nach Einnahme der kühlen Erfrischung und Brotzeit. Dann ging es wieder zurück durch die weiten Havelniederungen mit ihren leuchtenden Ufern, vorbei an lärmenden Gänsen, Adlern, Störchen, Reihern, Kranichen und Hausbooten.

Das Abendessen wurde im „La Dolce Vita“ direkt gegenüber vom Dom eingenommen. Zurück am Quartier wurden wir wegen der dort stattfindenen Geburtstags- und Hochzeitsfeierlichkeiten um Zurückhaltung gebeten, von einem gemütlichen Kaltgetränk im Garten konnte uns das allerdings nicht abhalten und von der herüberschallende wummernde Musik der Hochzeitsgesellschaft haben wir somit auch noch etwas gehabt. Am letzten Tag des Elbe-Havel Wochenendes sollte es noch einmal Havelabwärts gehen – bis zur Baustelle beim Neuwerbener Einlasswehr bei Quitzöbel, wo die Havel auf die Elbe trifft. Heute hatte es der Wettergott allerdings wahrlich nicht gut gemeint und so versammeln sich die 14 RudererInnen in triefendem Ölzeug auf einer Sandbank vor dem Wehr. Nach erfolgreich absolviertem Fototermin ging es schließlich „bei Wetter“ die 11 km zurück nach Havelberg, wo zwischen dem Verladen der Boote und Abfahrt gen Hannover noch etwas Zeit für eine warme Dusche bei den gastfreundlichen Haverbergern blieb.

 

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