Lena vor der Vor-Vorentscheidung

Wohin rudert unsere Lena Osterkamp dieses Jahr? Fährt die 21-Jährige im August nach Linz zur Ruder-WM oder geht es im Juli „über den großen Teich“ nach Sarasota in Florida zur U23-WM? In Köln könnte am kommenden Dienstag (27.3.) wohl eine wichtige Vor-Vorentscheidung fallen. Der Deutsche Ruderverband (DRV) hat alle seine derzeit verfügbaren, hinreichend aussichtsreichen Riemen-Ruderinnen auf die Fühlinger-Regattabahn zum 2.000-Meter-Testrennen eingestellt. So auch Lena und ihre Zweier-Partnerin Janka Kirstein vom (HRC). Zwei Wochen vor den Kleinbootmeisterschaften im April am gleichen Ort, bisher im Ruderer-Sprech der eigentliche Frühtest, wird dort ein kaderinterner Vor-Frühtest ausgefahren. Die sonst jahreszeitlich Ende März übliche Strapaze, sich bei einem Langstreckentest über die 6.000-Meter-Distanz messen zu müssen, entfällt dieses Jahr stattdessen für Lena und Co.

Persönliche Bestzeit auf dem Ergo
Dienstag in der Domstadt mit dabei sind alle deutschen Riemen-Spezialistinnen, die in den vergangenen Monaten in die  Trainingslagern der A-Mannschaft mitgereist waren. So auch Lena und Janka, obwohl die Beiden altersmäßig eigentlich noch zum U23- und damit zum B-Jahrgang zählen. Beide Hannoveranerinnen übten dieses Jahr wochenlang mit dem etatmäßigen A-Kader in Italien und Spanien. „Gut gelaufen ist das alles für die Beiden“, sagt ihr Heimtrainer Thorsten Zimmer, „und dazu haben sie sich auch noch gut präsentiert“. Auf dem Ergometer hat Lena ihre persönliche Bestzeit jüngst unter den Augen der Bundestrainer noch einmal unterboten und geht so optimitisch in die Kölner Tests: „Wir gehen ohne Druck in die Überprüfungen“, so Lena. „Wir sind ein reines U23-Boot und wollen so weit wie möglich nach vorne fahren.“

DRV fokussiert Olympia-Qualifikation
Eine unmittelbare Entscheidung, wohin die Reise geht, steht aber wohl nach dem Vor-Vor-Test in Köln und auch nach dem Frühtest in Köln vierzehn Tage später noch lange nicht an. Eine verlässliche Prognose anzustellen, wann welche Reise-Tickets an Lena ausgegeben werden, ist derzeit ungefähr so schwierig wie eine mathematische Gleichung mit einer noch unbekannten Zahl von Unbekannten zu errechnen. Grund: Beschlossen ist seitens der Bundestrainer offenbar, dass aus der Skull-A-Nationalmannschaft einige Ruderinnen im Mai ins Riemen-Lager wechseln werden. Dazu kommen zusätzlich einige Riemen-Ruderinnen, die sich derzeit noch in Studienaufenthalten im Ausland befinden und wahrscheinlich auch erst im Mai ins heimatliche Wettkampfgeschehen eingreifen. Bedeutet: Erst im Juni werden wahrscheinlich  die Frauen-Teams endgültig feststehen. Denn das eigentliche Ziel des Verbands nach allen diesen Vorvor-, Vor- und Frühtests heißt weder Linz, noch Sarasota, sondern Tokio: In diesem vorolympischen Jahr will  der DRV dafür die Weichen stellen. Der Plan: Bei der WM in Linz sollen endlich wieder starken Frauen-Riemen-Teams auf Olympia-Qualifikationsplätze vorrudern.

Lena Osterkamp, Archivfoto DRV

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