Hallo liebe Clubfamilie, ich sende euch viele Grüße aus Melbourne, Australien. Seit Ende Januar 2020 arbeite ich hier als Sprachassistentin für das Fach Deutsch im Mount Waverley Secondary College und der Mount Waverley North Primary School. Mount Waverley ist ein Vorort von Melbourne im Osten der Stadt. Meine Arbeit als Sprachassistentin bedeutet, dass ich den Deutschunterricht beider Schulen unterstütze. Manchmal mache ich selber den Unterricht, zum Beispiel, wenn es um muttersprachliche Vokabeln oder kulturelle, auf Deutschland bezogene Themen geht. Ansonsten helfe ich den Schüler*innen bei der Bearbeitung ihrer Aufgaben und übe mit den Oberstufenschüler*innen ihre Konversationsfähigkeiten auf Deutsch. Ich unterrichte hier alle Jahrgangsstufen, angefangen bei den fünfjährigen Vorschülern bis hin zu den 18-jährigen Schulabsolventen.
Johanna vor den Twelve Apostles an der Great Ocean Road im Bundesstaat Victoria.
Obwohl ich mir meinen Australien-Aufenthalt insgesamt doch deutlich anders vorgestellt habe, geht es mir hier sehr gut. Covid-19 hat Australien in der ersten Welle nicht sehr stark erwischt, weil die Regierung schnell reagiert und das ganze Land ab Mitte März in eine zweimonatige Isolation geschickt hat. Die war insgesamt sehr ähnlich zu der in Deutschland. Die gute Ausgangslage hat leider zu ein bisschen zu viel Übermut in der Bevölkerung geführt, weshalb Melbourne seit dem 8.Juli wieder deutlich strengere Isolationsregeln auferlegt wurden. Von nun an heißt es wieder „zu Hause bleiben“ – und wieder kein Reisen und Sightseeing. Zum Glück habe ich die Zeit, in der wir uns nicht isolieren mussten, genutzt und konnte schon einige bekannte Sehenswürdigkeiten besuchen (Foto oben).
Covid hat leider auch einen starken Einfluss auf meine Ruderaktivitäten in Australien gehabt. Direkt nach Ankunft bin ich hier dem Mercantile Rowing Club beigetreten, einem recht alteingesessenen Verein. Gemeinsam mit anderen Clubmitgliedern habe ich einen Vierer mit Steuerfrau für Henley on Yarra (die australische Light-Version der Royal Henley Regatta) und die Victorian State Championships trainiert. Bei den State Championships sind wir im Finale knapp Vierte geworden (Foto oben, Johanna 2.v.r.). Gemeinsam mit einigen Leistungssportlerinnen konnten wir aber den Frauenachter in der Kategorie B (in etwa WK II) für uns entscheiden. Die National Championships haben aufgrund der Pandemie leider nicht mehr stattgefunden. Seitdem habe ich nicht mehr im Boot gesessen, versuche aber, mich durch regelmäßiges Joggen einigermaßen fit zu halten. Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer und freue mich schon auf das Wiedersehen im Dezember. Bis dahin alles Gute!
Johanna Vennemann
PS: Johanna Vennemann (25) kam vor sechs Jahren vom Oldenburger Ruderverein zum DRC. Sie war u.a. vier Jahre lang Trainerin unserer Kinder-Nachwuchsgruppe.